Höhepunkt und Ende des Bad Neustädter Flugsportes in der Zeit vor 1950 |
Nachdem die Flugzeuge der Neustädter Flugpioniere am Wochenende öfter am Himmel zu sehen waren, nahm auch ihr
Bekanntheitsgrad in der Stadt ständig zu. Trotzdem blieben sie eine kleine verschworene Truppe. Es waren ungefähr
16 Personen, die sich der Fliegerei verschrieben hatten. Neue kamen kaum dazu, denn dieses Hobby verlangte von den
einzelnen doch sehr viel Engagement ab. Dabei ging es nicht nur um die Angst vor dem Fliegen, sondern damals wurde
an den Samstagen noch regelmässig bis mittags gearbeitet. So hatten viele Interessierte einfach keine Möglichkeit
oder wenig Zeit das sehr kurze Wochenende ganz dem Flugsport zu opfern.
Finanziert hat sich die kleine Flugsportgruppe damals über Spenden und durch Arbeitsleistung. Die Mittel reichten
aber niemals aus, um, entsprechend dem fliegerischen Fortschritt ein neueres modernes Segelflugzeug zu erwerben.
In dieser Notlage half wiederum die Firma Preh. Durch Preh war der Flugsport in Bad Neustadt angestossen worden,
indem die Gruppe in den Werkräumen bauen durfte. Nun sorgte die Firma Preh auch für den Höhepunkt in der Entwicklung
der Neustädter Fliegerei vor dem 2. Weltkrieg. Preh stiftete nämlich ein nagelneues Segelflugzeug, das von der Firma
Schleicher in Poppenhausen gebaut wurde.
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Es handelte sich um den "Rhön-Bussard", das modernste, was es damals gab.
Die Maschine hatte immerhin schon ein Cockpit mit seitlicher Verkleidung und war mit Höhenmeser und Geschwindigkeitsanzeige
ausgestattet. Bei der feierlichen Übergabe wurde das neue Flugzeug auf den Namen "Preh-Funk" getauft. Damit waren die
Neustädter Flieger nun bestens ausgestattet und konnten zuversichtlich in die Zukunft blicken.
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Diese Zuversicht hielt aber nicht lange an. Denn, bedingt durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden die Jugendlichen
nach und nach zum Militärdienst eingezogen. So brach die Fluggruppe in Bad Neustadt langsam zusammen. Auch unser
Zeitzeuge, Erhard Schirber, wurde einberufen und so bricht auch die Erinnerung an die weitere Entwicklung der
Fliegerei in Neustadt ab. Geflogen wurde trotzdem noch, aber man musste Mitglied in der HJ sein und der Flugsport
stand schon im Schatten des Krieges. Es sollten über die Segelfluggrundausbildung nämlich möglichst schnell zukünftige
Piloten für die Luftwaffe gewonnen werden.
Nach 1945 durfte überhaupt kein Flugsport mehr ausgeübt werden, selbst der Modellflugsport war zeitweilig verboten,
bis 1950 der alliierte Vorbehalt gegen das Segelfliegen aufgehoben wurde. In diesem Jahr wurde dann sofort
in Bad Neustadt der Aero Club Bad Neustadt gegründet, der damit im Jahr 2000 also sein 50-jähriges Vereinsjubiläum begehen
konnte.
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Feierliche Flugzeugtaufe des Rhön-Bussards auf den Namen "Preh-Funk" im Werkhof der Firma. Zur Übergabe an die
Luftsport-Ortsgruppe Bad Neustadt waren die Beschäftigten versammelt und die Preh-Kapelle umrahmte die Feier musikalisch.
Übrigens: Ab 1936 mussten die Flugzeuge als offizielles Hoheitszeichen auf dem Seitenleitwerk das Hakenkreuz tragen.
Die Luftsportgruppe musste ab dieser Zeit bei offiziellen Anlässen Uniform tragen.
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